Workshop: Emanzipatorisches Potential revolutionärer Prozesse in der Ukraine – von der „orangenen Revolution“ bis heute

In der Ukraine ist in den letzten Jahren eine gesellschaftliche Öffnung erkennbar gewesen. Auch für Minderheiten scheint es Verbesserungen zu geben, so wurde beispielsweise 2015 das Arbeitsgesetz zum Schutz vor Diskriminierung sexueller Minderheiten verabschiedet. Im selben Jahr stand erstmals die Kiew-Pride offiziell unter dem Schutz der Regierung. Gleichzeitig ist ein Erstarken der rechtsextremen Szene erkennbar: Ob auf der Straße oder in höchsten politischen Positionen, ihren Einfluss konnte sie kontinuierlich ausbauen. Vermehrt werden Übergriffe gemeldet und Diskriminierung und offene Gewalt gehören zur Lebensrealität vieler Menschen der LGBTIQ*-Community in der Ukraine. Dieses gesellschaftliche Spannungsverhältnis verstärkt sich seit dem Untergang der Sowjetunion 1991, als sich die gesellschaftlichen Bedingungen in der Ukraine neu formierten. Die bis dahin staatstragende marxistisch-leninistische Ideologie wurde durch ein ideologisches Vakuum abgelöst, in dem verschiedene Akteure versuchten, ihre politischen Ideen zu propagieren. Seitdem fanden politischen Umwälzungen statt, die zum einen neue politische Freiheiten versprachen, zum anderen nationalistische und traditionalistische Positionen beförderten.


Im Rahmen eines Workshops wollen wir uns mit der orangenen Revolution 2004, den Euromaidan-Protesten 2013 und ihren Auswirkungen bis heute auseinandersetzen. Dabei soll zum einen das gesellschaftliche Spannungsfeld diskutiert werden, in dem die Proteste stattfanden. Zum anderen möchten wir die Bewegungen auf ihr emanzipatorisches Potential hin untersuchen und ihre Auswirkungen für Frauen und LGBTIQ*-Personen beleuchten.


Der Workshop findet am 19. September 2021 von 12-16 Uhr statt. Es ist kein Vorwissen erforderlich. Den Ort geben wir noch bekannt. Bitte meldet euch per E-mail an: leipzig@naturfreundejugend.de