Zum ersten Mal haben wir zusammen mit unseren Freund*Innen der NFJ Berlin das herrschaftskritische Sommercamp organisiert. Im Folgenden die Beschreibung und das Programm des Camps von 2019.
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Wie immer mit dem Besten aus Kulturindustrie und Gesellschaftskritik.
Das Sommercamp feiert dieses Jahr gleich zweimal Premiere: Zum ersten
Mal wird es von der Naturfreundejugend Berlin und der Naturfreundejugend
Leipzig organisiert und zum ersten Mal findet es in Sachsen statt.
Aber warum eigentlich?
Sachsen ist wahrlich nicht der Ort in Deutschland, der bekannt ist für
Herrschaftskritik oder viel Engagment für die befreite Gesellschaft.
AFD, Pegida, ein verschärftes Polizeigesetz und der NSU-Komplex sind die
Schlagzeilen, die man über Sachsen in der Zeitung liest. Hier im Land
der besorgten Bürger*innen und Naziverharmloser, wo die Ceska Pistolen
an den Bäumen wachsen und Nazikonzerte in Kleingartenanlagen stattfinden
, wollen wir unser Sommercamp abhalten.
Gerade vor der kommenden Landtags- und Kommunalwahl in Sachsen ist es
wichtig, aufzuzeigen, dass es auch anders geht: Solidarisch, ökologisch
und herrschaftskritisch!
Besonders in den ländlichen, strukturschwachen Regionen gibt es
weiterhin Menschen, die uns Hoffnung machen und die wir auf dem
Sommercamp zusammenbringen möchten:
Denn auch in Sachsen finden sich engagierte Leute, die an einer besseren
Gesellschaft feilen – mit viel Herzblut und Durchhaltevermögen stellen
sie sich der braunen AFD und ihren bürgerlichen Freund*innen in den
Weg.
Also raus aus der Großstadt-Blase und rein ins ländliche Getümmel!
Acht Tage lang, vom 24. bis 31.07.2019, werden wir diskutieren, baden,
entspannt rumhängen und die heiße Julisonne genießen. In zahlreichen
Workshops wollen wir die gesellschaftlichen Verhältnisse analysieren und
herausfinden, welche Rolle herrschaftlicher Kackmist darin spielt.
Danach, dazwischen und währenddessen werden wir das schöne Leben
austesten, in Hängematten unter den Bäumen lesen, uns den Bauch in der
Sonne verbrennen oder abends beim Film schauen entspannen. Wir wollen
die Tage nutzen, um uns auszutauschen, auf gute Ideen zu kommen und
utopische Pläne zu schmieden.
Falls ihr unter 18 seid, erhaltet ihr von uns ein Formular und bringt es aufs Sommercamp zur Anmeldung mit.
Auf diese Workshops könnt ihr euch schonmal freuen:
++ Jeden Abend um 20 Uhr findet unser Plenum statt. ++
Donnerstag:
9 Uhr:
- Yoga auf der Wiese
10 – 13 Uhr:
- Füreinander Sorgen – Alternativen zum Kapitalismus am Beispiel Ernährung & Sorge-Arbeit
- Femme is my favourite gender für FLINT*
15 – 18 Uhr:
- Einführung in Ableism
- „Deutschland hat es mit einer braunen RAF zu tun“ (Süddeutsche 18.06.19)
Freitag:
10 – 13 Uhr:
- Biografiearbeit als Empowerment für BIPoC* only
- Polizei: Korpsgeist, Gewalt und Widerstand / Umgang mit (rassistischer) Polizeigewalt
15 – 18 Uhr:
- Gemeinsam utopisch denken (Ausstellung & Workshop)
- Frauen* & Weiblichkeit(en) im (Hardcore)Punk
ab 21 Uhr:
- Leserunde zum Empowerment-Workshop
Samstag:
10 – 13 Uhr:
- Workshop zum Buch „Ja heißt Ja“ von Rona Torenz
- Demo-Sanitäts-Workshop
15 – 18 Uhr:
- Die Akte Connewitz – rechte Gewalttäter vor Gericht
- Argumentationstraining gegen Sexismus
21 Uhr:
- NFJ-Camp-Party
Sonntag:
10 – 13 Uhr:
- Einführung in Antisemitismus
15 – 18 Uhr:
- Naturschutz ist Heimatschutz? Überblick über die Verknüfung von Rechtsradikalismus & Ökologie (FARN)
- Perspektiven auf wohnungspolitische Lage in Berlin
20.30 Uhr:
- Theaterstück „Keil“
Montag:
10 – 13 Uhr:
- Marktplatz: Politgruppen stellen sich vor
- Strategien der neuen Rechten in Sozialen Netzwerken
15 – 18 Uhr:
- Vernetzung: Vertznung mit Politgruppen & Anderen
- Greenscreen für Dummies
Dienstag:
10 – 13 Uhr:
- Einführung in Klassismus
- Argumentationstraining gegen rechts
13 Uhr:
- Yoga auf der Wiese
15 – 18 Uhr:
- Nachhaltiger Aktivismus
- Paragraph 218/219a
FLINT = Frauen, Lesben, Inter, Nonbinary & Trans-Personen
BIPoC = Black, Indigenious & People of Colour
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News from Saxony have not been very pleasant recently: AfD, Pegida, and a law that expands police powers – just to name a few. But let’s not forget about all the rest that is a part of Saxony, too: people, for example, who make a stand against the AfD and their supporters, people who, despite the odds, are committed to building a better society. Come join us for our left summer camp in Saxony! For eight days (July 24-31, 2019) we invite you to discuss, to swim in rivers and lakes, and to hang out and enjoy the sun. During numerous workshops we want to analyze society with you and find out why we’d be better off without societal oppressive power relations. After, before and in between workshops, we’ll try out the good life: chilling out in hammocks, reading underneath trees, getting sunburned at the river, and watching movies together. We want to spend the days exchanging and connecting, inspiring new ideas, and making utopian plans. So let’s get out of the big-city bubbles and into the buzzing country! With the state and communal elections in Saxony right ahead, let’s show that another society is possible: solidary, antifascist, ecological, queer-feminist and critical!