In der Nacht des 2. Oktober 1990 feierten Millionen von Deutschen die Wiedervereinigung. Gleichzeitig griff ein rechter Mob vor allem im Osten Deutschlands Heime von Vertragsarbeiter*innen und besetzte Häuser an.
So schritten in Leipzig am 2. Oktober ca. 150 Neonazis durch die Innenstadt. Sie überfielen Passant*innen und griffen das soziokulturelle Zentrum „Die Villa“ an. Staat und Gesellschaft schauten weitgehend teilnahmslos zu. Dies überrascht umso mehr, als bereits am nächsten Tag die Behörden ein Polizeiaufgebot aus mehreren Bundesländern zusammenzuzogen und die antinationale Demonstration in Berlin gegen die deutsche Einheit angriffen.
In der Online-Publikation „Die Gewalt der Vereinigung“ wurden 31 Vorfälle rekonstruiert. In der Veranstaltung wird von einzelnen Vorfällen berichtet. Im Gespräch erzählt etwa ein Hausbesetzer, wie er den Angriff von über 200 Rechten und Neonazis auf das besetzte Haus in Zerbst/Anhalt erlebte. Sie werden politisch eingeordnet und eröffnen damit eine kritische Perspektive auf den wichtigsten Nationalfeiertag und den Einheitsprozess.
Gefördert von der Stadt Leipzig über die Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe
Mehr Infos unter: https://zweiteroktober90.de/leipzig/
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Johannisplatz 5-11 | 04103 Leipzig
www.grassimuseum.de
Der Eintritt ist frei.